Mitgestalten und den Multistakeholder-Prozess für den zukünftigen Kurs des Internets unterstützen, das war die Motivation für DENIC, als wir vor gut einem Jahr die Leitung des Sekretariats des Internet Governance Forums Deutschland (IGF-D) übernommen haben. Dafür braucht man eine starke Gemeinschaft und die haben wir im Laufe des Jahres 2023 weiter gefördert.
Internet Governance aus unterschiedlichen Perspektiven: Das Jimmy Schulz Dinner
Begonnen hat das Jahr gleich mit einer Neuerung, dem sogenannten Jimmy Schulz Dinner. Jimmy Schulz war ein Politiker, der das IGF in Deutschland maßgeblich vorangebracht hat. Die Weichen für Internet Governance zu stellen, ist ebenfalls das Anliegen der Dinnergäste. Es kommen zu diesem Anlass jeweils ca. 40 Vetreter aller Stakeholdergruppen zusammen. Hauptredner beim allerersten Jimmy Schulz Dinner im Februar zum Thema Global Digital Compact war der UN-Tech-Envoy Amandeep Singh Gill. Sinn des Dinners ist vor allem der Austausch der Gäste untereinander im Anschluss an die Rede. Ganz neue Perspektiven und bis dahin möglicherweise unbeachtete Aspekte schaffen Verständnis füreinander und tragen dazu bei, unterschiedliche Ansichten einander anzunähern.
Jedes Jimmy Schulz Dinner beschäftigt sich mit einem aktuellen Thema der Internet Governance. Beim zweiten der beiden diesjährigen Veranstaltungen im Oktober, im Vorfeld der ICANN78-Konferenz in Hamburg, erläuterte Christopher Mondini die Rolle von ICANN im aktuellen geopolitischen Kontext.
Das IGF-D-Event: Messages für die globale Diskussion von Internet Governance
Das Jimmy Schulz Dinner ist nur ein Beispiel dafür, wie das IGF-D-Sekretariat die Community und das Steering Committee bei der Gestaltung des Forums als Multistakeholder-Plattform organisatorisch unterstützt. Ein weiteres Highlight in diesem Jahr war wieder das IGF-D-Event am 13. September in Berlin, das sich mit den Themenschwerpunkten Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Nachhaltigkeit und Global Digital Compact befasste. Drei Messages wurden als wichtiges Ergebnis dieser Veranstaltung in die globalen IGF-Diskussionen im Oktober in Kyoto eingebracht. So fordert das IGF-D zum Beispiel in Bezug auf künstliche Intelligenz, dass der AI-Act der Europäischen Union nicht zu konkret werden darf, damit eine gewisse Flexibilität möglich bleibt, die nötig ist, um KI und verschiedene Anwendungen angemessen evaluieren zu können.
Das IGF-D beim Digitalgipfel: Informationsaustausch per Speed Geeking
Es sind aber nicht nur eigene Veranstaltungen, mit denen wir uns für Internet Governance einsetzen. Wir vertreten die Ansichten und Absichten des IGF-D auch bei Veranstaltungen anderer, so z.B. beim diesjährigen Digitalgipfel in Jena. Erstmals hatten wir hier die Gelegenheit, uns im Rahmen einer Speed-Geeking-Session zu präsentieren. Ganze 20 Minuten standen den Vertretern des Steering Committees des IGF-D zur Verfügung, um sich an vier verschiedenen Thementischen mit Interessierten zu Themen rund um Internet Governance auszutauschen. Diskutiert wurden historische und kulturelle Hintergründe, also die „Wurzeln“ deutscher Internet-Governance-Aktivitäten und des IGF-D , aber auch globale Themen wie der Global Digital Compact unter dem Schlagwort „Weltweit“. Der Blick in die Zukunft stand an den Tischen „Wanderschaft“ und „Weichenstellung“ zur Debatte, wo Ziele und Methodik des IGF-D und richtungsweisende Schlüsselentscheidungen zu Internet Governance erörtert wurden.
Und last but not least waren da noch die Webinare, in denen wir das IGF-D und dessen Struktur und Aktivitäten vorgestellt haben – eine weitere Plattform, über die wir mit Vertretern der Zivilgesellschaft, aus der Wissenschaft, der technischen Community sowie der Wirtschaft in einen Dialog getreten sind.
Mit dem IGF-D in Kontakt kommen
Wir sind ausgesprochen zufrieden mit unserem ersten Jahr als Leitende des IDF-D-Sekretariats. Outreaching hatten wir uns auf die Fahne geschrieben. Sichtbar werden und Kontakte knüpfen. Und das haben wir erfolgreich umgesetzt. Diesen Weg wollen wir auch im nächsten Jahr fortsetzen. Denn eine starke Community ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Multistakeholder-Plattform.
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